Interview mit Yip

Meet "Yip"!

Thy-Diep Ta

Thy-Diep Ta | © Universität Augsburg

Yip hat 2008 im Rahmen des ersten Studienjahres mit dem Studium Global Business Management begonnen. Sie ist Mitbegründerin des GBM Social Day und arbeitete viele Jahre für McKinsey.

Wie kamst du damals auf Global Business Management? Warum hast du dich für das Studium in Augsburg entschieden?

Ich wollte auf jeden Fall etwas studieren, was sowohl mit Sprachen als auch mit Betriebswirtschaft zu tun hat. Auch cool an GBM fand ich, dass es hieße, wir sind nur 50 Studierende im Jahrgang und wir werden sehr engen Kontakt zu den Professoren haben und dürfen den Studiengang mitgestalten. Augsburg fand ich auch als Stadt schön und die Universität hat einen zentralen Campus, den ich mir während der Auswahlgespräche anschauen konnte und der mir auch sehr gefallen hat.

Hat das Programm deine Erwartungen erfüllt? Was war anders als das, was du dir erwartet hast?

Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen! Natürlich wusste ich mit 19 Jahren nicht wirklich, was auf mich zukommt, aber meine Zeit hier war wirklich toll. Das Versprechen, in engem Kontakt mit den Professoren zu stehen, wurde auf jeden Fall eingehalten. Viele von uns haben für die verschiedenen Lehrstühle gearbeitet, die uns alle während unserer sechs Semester unterstützt haben. Viele Studierende erhielten Stipendien, zum Beispiel für unsere Auslandssemester. Auch wegen unserer kleinen Klasse waren wir alle Teil einer Gemeinschaft und haben viele Dinge zusammen gemacht. So habe ich zum Beispiel zusammen mit zwei Freunden den GBM Social Day gegründet und in meinem Jahrgang auch den „GBM e. V.“ gegründet. Außerdem haben wir viele bekannte Persönlichkeiten wie Theo Waigel interviewt.

Wo hast du dein Auslandssemester verbracht?

Ich war an der American University in Washington, D.C. Es war ein 4-monatiges, sehr strukturiertes Programm mit einem integrierten Praktikum. Leider war es ein bisschen teuer, aber es hat sich gelohnt, weil es so viele internationale Studenten gab und man in der Hauptstadt der USA war – es war echt cool. Mein Praktikum war für eine Organisation, die für das Außenministerium unter Hillary Clinton arbeitete. Dort habe ich auf jeden Fall viel gelernt!

Was war dein bester Moment während GBM?

Es gab viele schöne Momente, aber um nur einen zu nennen, ich habe es wirklich geliebt, an den Auswahlgesprächen mit den Professoren teilzunehmen, um die neuen Studierenden auszuwählen. Oder als ich mich wirklich für den Bereich Mikrofinanz und Muhammad Yunus, der diese Idee ins Leben rief, interessierte, hatten wir die Gelegenheit, einen externen Referenten einzuladen und mit Unterstützung von Prof. Dr. Schultze ein Seminar zu organisieren. Wir durften das Programm tatsächlich nach unseren Interessen gestalten.

Wem würdest du GBM empfehlen?

Das GBM, das ich studiert habe, würde ich denjenigen Menschen empfehlen, die Eigeninitiative zeigen, die Spaß daran haben engen Kontakt mit Kommilitonen aufzubauen und, die Spaß daran haben, neben dem Studium eigene Projekte voranzutreiben. Schließlich haben wir die Projects, die den Studiengang zwar energieaufwendiger machen als einen reinen BWL-Studiengang, aber eben auch besonders.

Hast du anschließend einen Master-Abschluss gemacht?

Ich hatte mich bereits während meines Bachelor-Studiums für Augsburg entschieden, weil ich unbedingt am Master-Studiengang in Kooperation mit der University of Pittsburgh teilnehmen wollte. Also habe ich den iBWL-Master-Studiengang in Augsburg begonnen und nach der Gründung des GBM-Master-Studienganges auf diesen gewechselt. Ich spezialisierte mich auf Strategie und Innovation. Ich habe auch neun Monate in Pittsburgh verbracht, was großartig war. Dort kam ich mit McKinsey in Kontakt, und nach meiner Rückkehr aus den USA verbrachte ich dort zunächst ein Praktikum und begann nach Abschluss meiner Masterarbeit in Vollzeit als Strategieberaterin zu arbeiten.

Wie anstrengend ist die Strategieberatung eigentlich wirklich?

Ich hatte sehr viel Spaß bei McKinsey, aber es war tatsächlich sehr anstrengend. Allerdings hat man dafür auch eine sehr hohe Lernkurve, da du immer nur 2-4 Monate beim gleichen Unternehmen oder zumindest beim gleichen Projekt bleibst. Dadurch musst du dir ständig neues Wissen aneignen und dich kontinuierlich neuen Teams, neuen Unternehmen und neuen Klienten anpassen. Du bist also in einem sehr dynamischen Arbeitsumfeld und in ständigem Wandel unterwegs. Außerdem arbeitest du innerhalb der Klienten meistens mit Top-Managern und willst deswegen natürlich nicht blank in Meetings gehen, sondern top vorbereitet. Das alles ist selbstverständlich mit viel Arbeit verbunden, allerdings macht es schon sehr viel Spaß in so jungem Alter schon mit Vorständen großer Unternehmen zusammen zu arbeiten.

Was machst du derzeit beruflich?

Nachdem ich für McKinsey gearbeitet habe, habe ich eine Berufsausbildung zum Business-Coach abgeschlossen. Während meiner Arbeit an der strategischen Transformation habe ich festgestellt, dass Soft Skills für Change Management und Führung äußerst wichtig sind, nicht nur Zahlen und Fakten. Deshalb war es für mich sehr wichtig, mich in diesem Bereich weiterzubilden – um selbst eine gute Führungskraft zu sein und meine Kunden zu beraten und zu coachen, damit sie gute Führungskräfte werden. Zurzeit arbeite ich bei „Brainboost“ in München, einem Start-up-Unternehmen im Bereich der Neurotechnologie. In diesem Jahr werde ich auch ein Sozialunternehmen gründen und mein eigenes Buch veröffentlichen.

Hast du spezielle Ratschläge für aktuelle Studierende? Welche Fehler sind zu vermeiden?

Zuallererst glaube ich nicht, dass man wirklich Fehler machen. Hinter jeder Entscheidung stehen Gedanken und gute Gründe, die dafür sprechen. Ich glaube nicht, dass es sehr sinnvoll ist, im Nachhinein zu sagen, „wenn ich mich nur für X statt für Y entschieden hätte“, weil zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht klar war, dass die Alternative besser funktioniert hätte. Mein Rat an die Studentinnen und Studenten lautet: Findet heraus, worin ihr gut seid und was euch Spaß macht, und denkt über den positiven Beitrag nach, den ihr für die Gesellschaft leisten könnt. Ihr braucht dieses Ziel, um einen coolen Job zu finden, Spaß an der Arbeit zu haben und eine gute Führungskraft zu sein. Lasst euch nicht von anderen beeinflussen.

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